Ringvorlesung: Ungarn im 20. Jahrhundert

Demontage des Stalin-Denkmals, Budapest, 1956
(Quelle: Fortepan, Nr. 46761, Pesti Srác2)

 

Ungarn im 20. Jahrhundert - Kontinuitäten, Zäsuren, Erinnerungen

Die Geschichte Ungarns im 20. Jahrhundert wird vor allem mit dem Ungarn-Aufstand von 1956 in Verbindung gebracht. Für einige Wochen ging der heldenhafte Widerstand durch die Weltpresse und löste eine grosse internationale Solidaritätswelle aus. Aber Ungarns Geschichte hat weitere bewegte Kapitel: Fast 40 Jahre zuvor war das stolze Königreich Ungarn aus dem Ersten Weltkrieg als Verlierer hervorgegangen und musste im Friedensvertrag von Trianon grosse Bevölkerungs- und Gebietsverluste hinnehmen. Diese als Demütigung und Trauma empfundenen Verluste führten Ende der 1930er Jahren zu einer Allianz mit NS-Deutschland, die schliesslich in der Beteiligung Ungarns im Zweiten Weltkrieg mündete. Die Vorlesung beleuchtet unter Mitwirkung von internationalen Expertinnen und Experten die Geschichte Ungarns im 20. Jahrhundert: vom Zusammenbruch des Vielvölkerimperiums, der kommunistischen Räterepublik, der Horthy-Ära bis zur Rákosi-Ära, dem «Gulaschkommunismus» unter János Kádár und zur Wende von 1989. Dabei stehe auch Kontroversen in der Historiographie sowie Erinnerungskulturen und Geschichtspolitik zur Diskussion.

Die Vorlesung war eine Kooperationsveranstaltung der Universitäten Bern, Basel und Zürich und war geöffnet für eine interessierte Öffentlichkeit. Zudem konnte die Veranstaltung via Livestreamverfolgt werden.